Nun kommen wir mal zur Kehrseite:
- Dopamin macht sehr, sehr süchtig. Und heutzutage müssen wir nicht mehr ein Mammut erledigen oder einen Berg hochklettern, um an unser Dopamin zu kommen.
- Dopamin im wahrsten Sinne des Wortes in unbegrenztem Maße an jeder Ecke
- Würde ein Höhlenmensch durch einen Supermarkt laufen, würde er wahrscheinlich an einer Überdosis Dopamin sterben
Womit können wir heutzutage alles Dopamin auslösen?
Alkohol, Nikotin, Glücksspiele, Essen, all das triggert unser Belohnungssystem und sorgt für Dopamin. Und es gibt noch etwas, das uns noch einfacher an Dopamin kommen lässt als Süßigkeiten: Unser Handy.
Stell dir mal vor, das Erste, woran du morgens denkst, ist Alkohol und das Erste, was du morgens tun möchtest -> Alkohol
Würdest du dir dann langsam Sorgen darüber machen, dass du alkoholsüchtig sein könntest?
Nun denke mal an deinen Umgang mit deinem Handy. Erwischst du dich manchmal dabei, dass du nicht mehr durch deine Wohnung laufen kannst, ohne dabei dein Handy in der Hand zu halten?
Woher kommt diese Sucht? Ganz einfach: Dopamin.
Angenommen, du erhältst eine Nachricht und dein Handy macht Beep – was passiert? Ganz genau. Dopamin. Ein Leckerli. Wir sind süchtig nach diesen Beeps und Boops und Vibrationen – wie bei einem Glücksspiel. Selbst wenn wir gerade dabei sind durch strömenden Regen zu laufen, um jemanden in fünf Minuten treffen und wir hören plötzlich bfft, bfft. Dann krümmen wir uns, um unser Handy mühsam aus der Tasche zu ziehen, es vor Regen zu schützen und zu schauen, was da Wichtiges gekommen sein könnte.
Es macht süchtig. Wir werden mit Dopamin versorgt, ohne uns dafür anstrengen zu müssen.
Die Essenz ist: Dopamin hilft uns also, unsere Ziele zu erreichen, aber heutzutage haben wir die Möglichkeit, auch ohne anstrengende Handlungen an Dopamin zu kommen. Wir enthebeln damit quasi unser eigenes Motivationssystem und berauben uns unserer Fähigkeit, noch Ziele verfolgen zu können und damit glücklich zu sein.
Wer hat schon noch bock, sich aufzuraffen und etwas Anstrengendes zu tun, um etwas für sein Glück zu tun, während man auch gerade einfach Schokolade essen oder ein Bild von einer Katze bei Instagram hochladen kann.
Wenn du dich diesen „billigen Dopaminschüben“ jedoch entziehst bzw. sie gezielter dosierst, programmierst du dich wieder um. Die Message lautet also: Dopamin sollte es nicht umsonst und in Massen geben, sondern es sollte gezielt und bewusst eingesetzt werden, ansonsten verliert es ganz einfach seine Wirkung.
- Schritt: Beobachten, wie oft du dich belohnst und wovon du dir zu oft Dopaminschübe holst,
- Schritt: Wieder sensibilisieren. Überlegen, was du eindämmen könntest. Welche Verhaltensweisen nicht zielführend sind, sondern dich zu sehr mit Dopamin desensibilisieren, z.B. ständige Beeps vom Handy, zu einfache Minibelohnungen.
- Schritt: Es für deine echten Ziele und für deine Motivation einsetzen. Verknüpfe zielführende Handlungen mit deinem Ziel, belohne dich dafür und mach die Fortschritte sichtbar, während du dich gleichzeitig für dein Belohnungssystem wieder sensibilisierst.