Mein Tipp: Fleisch aus dem Hofladen um die Ecke oder auf dem Markt kaufen. Da weiß man, wo es herkommt und wie die Tiere gehalten werden. Außerdem kann man erfragen, ob das Fleisch nach Biomaßstäben zertifiziert ist.
Zwar ist dieses Fleisch deutlich teurer als das aus dem Supermarktkühlregal – aber man weiß, was drin ist. Vielleicht den Fleischkonsum dann einfach etwas reduzieren. Das schadet nicht und man freut sich umso mehr auf das Hähnchenbrustfilet in Granatapfeldressing.
Das lieber nicht:
Industriezucker und Weißmehl solltest du meiden. Auch der von den Deutschen so geliebte Weizen und die schmackhaften Gebäcke, die daraus gezaubert werden, sind tabu!
Warum? Weil Weizenteig aufgrund seiner geringen Verarbeitungszeit (muss nicht lange gehen) am häufigsten industriell verwendet wird.
Außerdem handelt es sich insbesondere beim Weizenmehl Type 405 um ein Auszugsmehl, dem wichtige Vitalstoffe entzogen wurden. Diese Vitalstoffe sind aber essentiell für einen funktionierenden Stoffwechsel beim Menschen.
Ist Clean Eating vegan / vegetarisch?
Die saubere Ernährung ist im Kern keine rein vegane oder vegetarische Ernährungsform. Sie kann aber jederzeit so ausgelegt werden. In diesem Fall einfach das Fleisch und/oder den Fisch sowie jegliche tierische Produkte (z. B. Käse, Milch, Joghurt, Honig) weglassen.
Aber Vorsicht, sei nicht zu voreilig.
Wenn du bekennende(r) VeganerIn oder VegetrarierIn bist, greifst du bestimmt gerne auf Fleischersatzprodukte oder Tofu und Seitan zurück.
Diese sind aber zumeist stark verarbeitet und bestehen nur noch zu geringen Anteilen aus natürlichen Zutaten. Deshalb solltest du sie meiden. Das gilt auch für die „Natur”-Varianten dieser Produkte.
Doch keine Panik! Wer Angst hat, jetzt nicht mehr genügend Proteine zu sich nehmen zu können, der irrt:
Hülsenfrüchte sind ebenso gute Eiweiß- und Energielieferanten.
Falls der Tofu deine Rettung war, weil du aus ethischen Gründen zum/zur VeganerIn/VegetarierIn geworden bist (du also gerne Fleisch gegessen hast), probiere doch mal folgendes aus: einen selbstgemachten Walnuss-Patty, hergestellt mit Aubergine, Zucchini und Paprika.
Wie gelingt die Umstellung zur „sauberen Ernährung”? (Ein Erfahrungsbericht)
Ich als Autorin dieses Beitrags muss ehrlich zugeben, dass die Umstellung kein Zuckerschlecken ist. Gerade am Anfang fängt man sich viele schiefe Blicke von Freunden und Verwandten ein.
Das sind Sätze, die jetzt häufiger fallen werden. Halte dir dabei vor Augen: Wenn du diese Phase überstanden hast, wird dein Körper es dir mit vielen positiven Veränderungen danken!
Wie bereits angedeutet, ist jeder Mensch anders. Deshalb musst du selbst herausfinden, was für dich am besten funktioniert.
Mir ist die Umstellung gelungen durch viel Disziplin, den starken Willen, gesund zu leben und das Ziel, meine Akne ein für alle Mal loszuwerden.
Die Clean Eating-Methode wurde mir nämlich von meiner Dermatologin empfohlen, die mir Folgendes notierte: Kein Weizen, kein Industriezucker, keine Kuhmilchprodukte (wegen der Hormone).
Das muss man natürlich erst einmal verdauen. Ich habe mich schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr „ungesund” ernährt. Ungesund heißt: Jede Woche ein Besuch im Fast-Food-Restaurant, jeden Abend eine Tüte Chips und regelmäßig Fischstäbchen mit Fertigpürree.
Allerdings war der Übergang für mich trotzdem nicht leicht. Ich habe immer gerne frische (Weizen-)Brötchen vom Bäcker und beispielsweise morgens eine Schale Müsli mit griechischem Sahnejoghurt (Kuhmilch) gegessen. Das gehörte nun der Vergangenheit an.
Die Änderung der Gewohnheiten
Man findet schnell Alternativen, an die man sich rasch gewöhnt. So bin ich z. B. auf Schaf- und Ziegenmilch-Produkte umgestiegen (ja, die muss man mögen). Ein Pluspunkt: Sie sind viel leichter zu verdauen als kommerzielle Kuhmilchprodukte.
Auch Mandel-,Hafer- und Kokosdrinks habe ich ausprobiert und bin nun Fan davon. Aber auch hier solltest du stets darauf achten, dass nicht zu viele Zusätze enthalten sind. Die Bio-Versionen sind immer die bessere Wahl.
Lass dir gesagt sein, dass du den Übergang zum Clean Eating mit klaren Zielen und einer geregelten Struktur gut meistern wirst.
Im nachfolgenden Kapitel werde ich euch noch erklären, welche Anfängerfehler man bei der Ernährungsumstellung auf “cleane” Lebensmittel machen kann und wie man diese verhindert.
Sechs typische Anfängerfehler und wie du sie vermeidest
- Steige nicht zu radikal um – baue stattdessen kleine, aber stete Veränderungen in deinen Alltag ein.
- Setze dich nicht unter Druck – gehe die Sache entspannt an. Sonst läufst du schnell Gefahr, in einen Kontrollmechanismus zu verfallen.
- Lasse dich nicht verleiten – dein Freund/deine Freundin isst eine fettige Tiefkühlpizza und dir läuft das Wasser im Munde zusammen? Kein Problem, denn du kannst widerstehen. Sag dir immer wieder, wofür du das machst. Gerade am Anfang solltest du standhaft bleiben, damit dir die Umstellung gelingt.
- Erkläre Freunden und Familie deine Beweggründe für die Ernährungsumstellung – auf unverstehendes Augenrollen folgt meist Akzeptanz und Verständnis. Spätestens, wenn sie deinen Glow-Up bemerken, werden sie dich um deine Disziplin bei dieser Ernährungsweise beneiden.
- Sei immer vorbereitet – du bist auf eine Feier eingeladen? Jetzt hast du 2 Optionen. Entweder, du machst eine Ausnahme (ja, die sind gelegentlich auch erlaubt) und isst das, was vor Ort ist. Oder du bringst dein eigenes, „cleanes” Essen mit. Mach auch gerne etwas mehr davon, manchmal gibt es Neugierige, die gerne probieren.
- Plane deine Einkäufe und dein Mittagessen im Voraus – so weißt du immer genau, was du benötigst und läufst nicht Gefahr, an deine nicht so „cleanen” Lebensmittelvorräte von vor 3 Monaten zu gehen.
Die Tipps mögen erst einmal sehr umständlich erscheinen. Du musst jetzt viel mehr vorbereiten und vordenken als vorher. Aber, wie sagt man so schön, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das wirst du schnell verinnerlicht haben!
Anschließend freust du dich, dass du nach dem gemeinsamen Familiengrillabend die Einzige bist, die sich nicht „total voll”, „müde” oder „aufgebläht” fühlt.
Kleiner Hinweis am Rande: Es kann in den ersten Wochen der Umstellung zunächst zu einer Verschlechterung deines Wohlbefindens kommen (z. B. mehr Pickel, starke Blähungen, Müdigkeit).
Das legt sich aber nach einiger Zeit wieder. Du gibst deinem Körper mit der „sauberen” Ernährung die Möglichkeit, zu entgiften. Meine Theorien:
- Er scheidet erst einmal alles aus, was ihm bisher nicht gut getan hat.
- Vielleicht hadert er aber anfangs auch mit der ballaststoffreichen Ernährung, die er nicht gewohnt ist.
Außerdem nimmst du ja automatisch weniger Zucker zu dir, was zunächst einmal den Blutzuckerspiegel senken und leichte Erschöpfung auslösen kann. Aber vergiss nicht, du darfst nach wie vor – in Maßen – auf natürlichen Zucker zurückgreifen. Möglich sind: Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft, Dattelsirup, Kokosblütenzucker und Birkenzucker.
Die genannten Erscheinungen treffen nicht auf jeden zu. Manche fühlen sich bereits in der ersten Woche deutlich besser.
Clean Eating und Abnehmen – Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
Da du beim Clean Eating zwangsläufig auf verarbeitete Lebensmittel, industriellen Zucker und Weißmehl-Produkte verzichtest, ist es gut möglich, dass du dich nicht nur insgesamt wohler fühlst, sondern dabei auch noch abnimmst. Ich persönlich, obwohl ich bereits Normalgewicht hatte, habe nochmals gesunde 2 Kilo abgenommen.
Man muss im Hinterkopf behalten, dass Clean Eating keine Crash-Diät ist, sondern eine dauerhafte Umstellung der Ernährung. Die meisten Diäten scheitern, weil man sich nach zwei oder drei Wochen wieder wie gewohnt ernährt und sich der Jojo-Effekt einstellt.
Mit der Clean Eating-Methode kannst du dich erstens komplett sattessen und zweitens langfristigen Erfolg haben und dein Gewicht halten.
Cleanes Frühstück? Die 3 besten Clean-Eating-Rezepte
Wir alle wissen: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Dafür sollte sich jeder Zeit nehmen und mit Bedacht essen und nicht schlingen.
Mir ist bewusst, dass viele junge Leute meiner Generation (Generation Z) insbesondere beruflich unter Zeitdruck stehen. Aus diesem Grund habe ich drei schnell gemachte und einfache Clean-Eating-Frühstücksrezepte herausgesucht.
Rezept 1: Schnelles Pfannen-Granola
Zutaten:
2 EL gemahlene Mandeln
50g Haferflocken
2 EL Bananen- oder Kokoschips
2 EL Kürbiskerne
1 TL Zimtpulver
2 EL Kokosöl
Tipp: Wer es süßer mag, kann entweder Trockenobst für ein paar Minuten mitrösten oder nach dem Abkühlen frisches Obst dazu essen. Zusätzlich empfehle ich Ziegenjoghurt, kaum verarbeiteten Kokos-Joghurt oder Bio-Mandeldrink.
Rezept 2: Hirse-Obst-Bowl
Zutaten:
400 ml Mandeldrink
1 EL Zimtpulver
100 g Hirse
100 g Beerenmix (z. B. Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren)
2 EL Mandelblättchen
120 g griechischer Joghurt/Ziegenjoghurt oder Kokos-Joghurt (optional)
Zutaten:
80 g Haferflocken
2 EL gemahlene Haselnüsse
300 ml Haferdrink
2 EL Chia-Samen
2 EL gehackte Nüsse oder Leinsamen
Tipp: Wem das wieder nicht süß genug ist, der darf mit einem Teelöffel Honig oder ein wenig Dattelsirup nachhelfen. Dieses Rezept ist speziell für Leute geeignet, die es morgens sehr eilig haben.
Für die Herzhafteren unter uns:
Wer lieber „deftig” zum Frühstück isst, der kann auch gerne ein leckeres Vollkorndinkelbrot (vielleicht ein selbstgebackenes vom Vortag) mit Avocado und Rührei verspeisen.
Clean Eating-Ernährungsplan – So könnte er aussehen:
Was du essen solltest und was nicht, haben wir ja bereits in den vorherigen Kapiteln geklärt. Werden wir nun etwas konkreter. Ich führe dir in einer kleinen Übersicht alles auf, was du bei einem Ernährungsplan beachten solltest (diesen kannst du übrigens völlig individuell gestalten):
- 3-6 mittlere bis kleine Mahlzeiten pro Tag
- 2-3 Liter Wasser pro Tag
- Alkohol sowie zuckerreiche Säfte und Limos meiden
- Keine Light-Produkte
- Natürliche Süßungsmittel verwenden
- Ballaststoffreich ernähren*
- Frisches Obst und Gemüse (Bio)
- Pflanzliche Öle verwenden (zum kochen z. B. kalt gepresstes, natives Olivenöl oder Kokosöl; zum Anrichten von kalten Speisen: Leinöl)
- Regelmäßige, kleine, gesunde Snacks (z. B. Reiswaffeln, ungezuckerte Datteln, Nüsse, Schwarzbrot mit Gemüseaufstrich, Obst etc.)
*Ballaststoffe sind enthalten in: Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse.
Es folgt ein kleines Beispiel wie meine wöchentliche Einkaufsliste aktuell ungefähr aussieht:
Beachte: Meine Clean-Eating-Methode ist weder vegan noch glutenfrei, jedoch kuhmilchfrei. Auf Kuhmilcherzeugnisse musst du beim Clean Eating grundsätzlich nicht verzichten, wenn du sie verträgst. Achte nur vielleicht darauf, dass du zu frischer, nicht fettreduzierter Bio-Weidenmilch greifst.
Fazit
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Gesünderes und vitaleres Leben | |
Positive Effekte auf Haut und Darm | Kostenintensiv (je nachdem) |
Körperliche und geistige Ausgeglichenheit | |
Körper wird entlastet -> Leber kann vernünftig arbeiten | |
Stärkung des Immunsystems | |
Clean Eating ist eine Ernährungsweise, mit der man sich peu à peu anfreunden muss, wenn man vorher keinen oder kaum Bezug zu gesunder Ernährung hatte.
Man muss lernen, bewusst einzukaufen, zu kochen und zu essen.
Manch einer wird zu Beginn erschrecken, wenn er feststellt, worin überall Zusatzstoffe, Zucker, künstliche Aromen oder Geschmacksverstärker stecken. Doch auf die anfängliche „Wie soll ich das nur schaffen?”-Verzweiflung, folgt eine perfekt getaktete Routine mit vielen Glücks- und Erfolgsmomenten.
Ich weise immer wieder gerne auf den Vergleich zwischen Verwandten, die sich mit verarbeiteten Produkten ernähren, und mir hin. Da höre ich ständig:
„Ich möchte unbedingt abnehmen, aber es klappt einfach nicht.”
oder
„Zum dritten Mal in dieser Woche habe ich Magenschmerzen nach dem Essen.”
oder
„Meine Haut fettet immer so, wie bekomme ich das weg?”
Ganz einfach:
- Koche frisch oder koche vor,
- Esse viel saisonales und ökologisch angebautes Obst und Gemüse sowie frisches Vollkornbrot,
- Vermeide Weißmehl (Weizen), Industriezucker, große Mengen Kochsalz, alle synthetischen und nicht natürlichen Inhaltsstoffe oder begrenze sie auf ein Minimum.
Am Anfang mag es beschwerlich sein, aber am Ende wirst du und dein Körper es dir danken!